Im Todesnebel by Cussler Clive

Im Todesnebel by Cussler Clive

Autor:Cussler, Clive [Cussler, Clive]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2013-04-16T16:00:00+00:00


Pitt starrte gedankenverloren auf das Glas in seiner rechten Hand. Zwar verriet seine Miene nicht, wie er sich fühlte, doch seine Augen waren müde und rot. Die letzten Strahlen der glutroten tropischen Sonne, die fast schon hinter dem Horizont verschwunden war, brachen sich in den Eisstücken, die in Pitts Scotch schwammen. Pitt rollte sich das kühle Glas über die schweißfeuchte Stirn. Gerade hatte er Boland ausführlich von den Ereignissen an Bord der Starbuck berichtet; und jetzt, wo er sich eigentlich entspannen und von allem erholen wollte, jetzt hatte er plötzlich das Gefühl, daß alles, was er in der letzten Stunde erlebt hatte, nur das Vorspiel zu etwas noch viel Unheilvollerem gewesen war.

»Sie brauchen sich wirklich keine Vorwürfe wegen Marchs Tod zu machen«, sagte Boland ernst. »Wenn Sie beide in der Schleusenkammer festgesessen hätten und Sie allein wären lebend wieder herausgekommen, dann hätten Sie wirklich schuld an Marchs Tod gehabt. Aber niemand wird Ihnen einen Vorwurf machen, weil Sie nicht geahnt haben, daß sich auf der Starbuck zwei Killer versteckt halten.«

»Hören Sie auf, Paul«, winkte Pitt müde ab. »Ich habe den Jungen dazu gedrängt, in das U-Boot einzudringen. Wenn ich nicht so versessen darauf gewesen wäre, meine Vermutung bestätigt zu sehen, dann könnte March jetzt noch leben.«

»Also schön, wenn Sie schon eine Rechnung aufmachen, dann will ich Ihnen auch eine präsentieren. Jemand hat bei dem Tauchgang sein Leben verloren, und das ist schrecklich. Aber das, was Sie herausgefunden haben, ist von so ungeheurer Bedeutung, daß es diesen Verlust wieder aufwiegt. Und wenn es die gesamte Crew das Leben kosten sollte, wenn es die Chance gäbe, die Starbuck sicher nach Pearl Harbor zurückzubringen, dann würde ich das Risiko ganz bewußt eingehen. Und ich nehme Sie und mich durchaus nicht aus meiner Rechnung heraus.«

»Ich danke Ihnen, daß Sie mir helfen wollen, Paul«, sagte Pitt.

Boland lächelte. »Oh, ich bin nur deshalb so nett zu Ihnen, weil Sie so großen Einfluß bei der Admiralität haben. Ansonsten halte ich Sie doch für ziemlich durchtrieben. Ich nehme an, daß auch Ihre unglaubliche Tat, den vorderen Torpedoraum fluten zu lassen, eine tiefere Bedeutung hatte. Würden Sie sie mir verraten?«

»Die Sache ist ganz einfach«, antwortete Pitt knapp. »Ich wollte die Starbuck für ein paar Tage sicher auf Grund wissen.«

»Bitte weiter«, drängte Boland. Sein Gesicht war wieder ernst geworden.

»Also, in dem U-Boot befanden sich zwei bewaffnete Männer und der Seemann Farris, der ausgehungert und übel zugerichtet war. Die Starbuck war sein Gefängnis. Fliehen konnte er nicht, denn wo sollte er hin? Aber die Wachen kamen immer nur für eine Schicht. Woher, weiß ich auch nicht, aber sie haben bestimmt nicht im U-Boot gelebt.«

»Wie können Sie da so sicher sein?«

»Weil ich ein Genußmensch bin. Ich habe die Küchen- und die Vorratsschränke in der Bordmesse untersucht und nicht die geringste Spur von Lebensmitteln finden können. Aber die Wachen werden wohl regelmäßig gegessen haben, und selbst Farris wird die letzten Monate nicht ganz ohne Nahrungsmittel überstanden haben. Entweder gibt es da unten irgendwo einen McDonald's, der auch nicht auf unserer Karte eingezeichnet ist, oder die Kerle aus dem U-Boot sind zum Essen nach Hause gegangen.



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